Montag, 29. Oktober 2012

Episode 4

Yvettes Blick streifte durch den Raum unruhig hin und her. Im Zimmer war es still geworden, das man hätte eine Stecknadel hören können. Eine zweite Türklinke, am anderen Ende des Raumes, was sich genau gegenüber des Tisches befand, ging nach unten. Yvette zuckte bei den Geräusch unwillkürlich zusammen. Sie hatte den besten Blick auf diejenige Person, die gleich durch die Tür treten würde. Zentimeterweise öffnete diese sich und aus dem Schatten trat ein junger Herr. Für Yvette sah er auf den ersten Blick ganz und gar nicht wie der Hausherr aus. Ihre Augen weiteten sich und ungläubig schaute sie den Mann vor sich an. Hilfesuchend schaute sie den Fahrer an, der offen die Hand vor die Augen schlug. Scheinbar war er alles andere als begeistert, ihn zu sehen. Kein Wunder. Er trug hohe Schuhe, riesige Plateauschuhe waren das, eine gestreifte Hose, eine schwarze Jacke mit einen knallvioleten Obeteil – und die Krönung, Haare in Farben des Regenbogens. Fröhlich grinste er die blonde Dame an. "Hallo, kleiner Engel!" "Hallo, Regenbogenmann! BIst du mein Gastgeber?",wollte sie nun wissen. "Natürlich bin ich das! Ich bin der Regenmacher des Nordens! Die Sonne des Ostens! Der Freund aus dem Westen und natürlich der Herr über alles aus dem Süden!", er zwinkerte ihr zu und sie lachte amüsiert auf, fand das alles natürlich sehr amüsant. "Und wie ist dein Name? Werter Regenbogenmann?" "Nenn mich Color Multicolor!", grinste er in einer eigenartigen Pose und fiel dann vorne über, Jemand hatte ihn förmich aus dem Weg getreten. "Nerv nicht!", grummelte dieser eher mies gelaunte Mann nun. Ein anderer junger Mann trat ins Bild und lief tatsächlich achtlos über den liegenden Menschen hinweg. Vor Schreck hielt sich Yvette die Hand vor dem Mund. "He! Warum tuen Sie das!? Sehen Sie denn nicht, das er am Boden liegt!?" Aufgebracht setzte sie sich auf und stützte ihre Hände auf der Tischplatte ab. Doch ihr Wutausbruch schien ihn keineswegs etwas auszumachen. Er trat an den Tisch heran und rief mit bedrohlicher Stimme: „Vergiss ihn. Oder du findest dich ganz schnell da unten wieder.“ Etwas eingeschüchtert ließ sich Yvette auf ihren Platz zurückfallen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Augenblicklich setzte sie ihren Trotz-Blick auf, der wahren Gefahr war sie sich gar nicht bewusst. Und was willst du dann von mir?“ Er setzte überraschenderweise einen freundlichen Ausdruck auf. „Stell dir vor, ich suche eine Frau fürs Leben.“ Yvettes Gesicht strahlte plötzlich auf. „Ja? Aber warum haben Sie mich dann hierhergebracht? Es gibt doch sicherlich ein schöneres Plätzchen für ein Date.“ Das Mädchen schäumte über vor Freude, was den jungen Herrn nicht wirklich gefiel. Sein nächster Satz ließ die Stimmung sofort umschlagen: „Wenn du mit uns kooperiest, wird dir auch nichts Schlimmes passieren.“ Yvette hob eine Augenbraue. „Und wenn ich es nicht tue? Was passiert dann?“ Der Mann nahm ohne zu zögern ein Armband ab und ließ es in seiner Hand kreisen. „Sie genau hin.“ befahl er und augenblicklich schmolzen die Perlen in seiner Handfläche. Die Flüssigkeit tropfte auf die Tischplatte. „Ieks!“, sie zuckte zusammen. Nicht etwa, weil der andere wahrscheinlich kein normaler Mensch – also ein Mutant – war. Vielmehr weil sie verstand, womit er ihr hier gerade drohte. Also folgte sie lieber brav seiner Aufforderung, würde mit dem Fremden kooperieren. Auch wenn sie noch nicht wusste, was er von ihr wünschte. „Und?“, fragte der Mann schließlich. „Ich werde kooperieren! Aber... Was wollen Sie überhaupt von mir?“, fragte sie nun. Doch darauf erhielt sie noch keine Antwort. „Nimmt sie mit! Wir reden an einem angenehmeren Ort weiter!“, dann nickte er dem Fahrer zu.Nun wurde Yvette grob am Arm gepackt und hoch gezogen. Schließlich zog der Fahrer sie einfach hinter sich her, durch ein Labyrinth von Gängen und Treppen in einen anderen Raum. Der Mann, der die Perlen geschmolzen hatte schritt voran, schien wohl der Anführer zu sein. Mit großen Augen schaute sich Yvette um. Gerade soviel, wie es die Zeit zuließ, da sie immer noch ziemlich unsanft vom Fahrer hinterher gezogen wurde. Sie drehte sich um, und sah, das der Mann ihnen folgte. Sofort drehte sie sich wieder um, und hoffte, diese angenehmere Ort wäre wesentlich heller. Doch schon bald musste Yvette feststellen, das dieser Ort ganz anderer Art erhellt war. Endlich blieben sie vor einer Tür stehen und de Fahrer schloss auf. Vorsichtig lugte Yvette hervor, doch drehte sich erschrocken um, als der andere Mann vor ihr stand. Er schaute sie mit einen kühlen Blick an und nickte dann dem Fahrer zu. Dieser öffnete nun die Tür, ließ als ersten den Perlenmann, wie Yvette ihn nun in ihren Gedanken nannte, eintreten, ehe er selber mit Yvette in den Raum eintrat. HIer konnte man eine lange tafel entdecken. An eben dieser waren jedoch nur zwei Plätze gedeckt. an einem ließ sich nun der Perlenmann nieder und auf den Anderen wurde sie einfach gesetzt. "Du kannst gehen!", meinte der Perlenmann nun zu dem Fahrer und schließlich war Yvette mit ihm allein. "Wie heißt du eigentlich?", fragte sie nun den Perlenmann. Doch dieser schien diese Frage noch nicht beantworten zu wollen. Schweigen herrschte einen Moment. Er sah Yvette prüfend an, ehe er wohllächelnd eine Frage an sie stellte: "Du möchtest doch, das alle Menschen auf diesen Planeten friedlich zusammen leben, oder?" Die Frage schien Yvette zu verwirren, doch sie nickte zögerlich. "J-Ja." Der Perlenmann lehnte sich zufrieden zurück. "Das höre ich gerne." Erwartungsvoll beugte sich Yvette leicht nach vorne. "Und möchtest du uns dabei nicht behilflich sein?" Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ihre Miene hellte sich etwas auf und sie nickte eifrig. "Kann ich das denn tatsächlich?" Der Perlenmann nickte. „Ich möchte gerne helfen! Was kann ich tun, damit es Weltfrieden gibt?“, fragte sie nun übereifrig. Dabei war das ganze Weltfrieden Prinzip doch ziemlich unmöglich. Immerhin würde es immer wieder Streitereien zwischen Menschen geben. Aber wenn sie das tat, was er von ihr wünschte, würde sich vielleicht dieser Krieg zwischen Mutanten und nicht beschenkten Menschen zu einem besseren für sie wenden. Denn immerhin würde der Präsident seiner Gegner sicher nie seine Tochter in solch einem Krieg gefährden. „Du musst ein Dokument unterzeichnen!“, meinte er schließlich. „Ein Dokument?“ „Eine Erklärung, die verdeutlicht, dass du ein friedliches Zusammenleben in Koexistenz der vollkommen Vernichtung einer Teilgruppe vorziehst!“ „Das mache ich doch gerne!“, lächelte sie., „Wo muss ich unterschreiben?“ „Man wird dir nachher die Dokumente geben!“, meinte er schließlich, „Und nun iss...“ Sie folgte seiner Aufforderung und nahm nun schweigend das Mahl mit ihm ein. Dann kam schließlich ihr kleiner Regenbogen und brachte sie in ein doch wesentlich angenehmer eingerichtetes Zimmer. Dort reichte er ihr ein paar Dokumente, die sie schließlich unterschrieb. Immerhin war das für den Frieden. „Wie kommt es denn, das ich nun hier bin?“, fragte sie schließlich. Die Antwort kam schockierend. „Immerhin bist du ja nun die Ehefrau vom Boss!“

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